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Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher

Mit 65,3 Millionen Flüchtlingen weltweit hat Ende 2015 die Anzahl der Menschen, die aufgrund von Kriegen, Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen und wirtschaftlicher Not gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen, ein neues Höchstmaß erreicht. Laut der Vereinten Nationen waren davon etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Diese Flüchtlingsbewegung war und ist auch in Europa deutlich spürbar. So sind seit letztem Jahr viele Kinder und Jugendliche mit ihren Familien oder als sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.  

Unter der Prämisse „Integration durch Bildung“ werden sowohl in speziell eingerichteten Klassen als auch im Regelunterricht neu zugewanderte Kinder und Jugendliche beschult und gefördert. Mit ihren Strukturen, verlässlichen Beziehungsangeboten und der Möglichkeit zu lernen und (wieder) Kind zu sein, wird Schule dadurch für diese Schülerinnen und Schüler zu einem sicheren und stabilisierenden Ort. Sie profitieren dabei von der hohen Kompetenz der in Schule tätigen Fachkräfte, die sich unter anderem in der Fähigkeit zeigt, Elemente aus verschiedenen Bereichen kreativ zu verknüpfen und damit individuell  passende Angebote zu schaffen. Die rasante und zahlenmäßig hohe Zuwanderung aus den Krisengebieten ließ und lässt Schulen hierfür jedoch oft wenig Zeit, so dass die Beschulung zugewanderter Kinder und Jugendlicher die Schulgemeinden in verschiedenen Punkten auch vor große Herausforderungen stellt. Neben organisatorischen und administrativen Fragen erschweren fehlende Sprachkenntnisse, unklare Lernvoraussetzungen und unterschiedliche Erwartungen und Erfahrungen hinsichtlich des sozialen Miteinanders die pädagogische Arbeit der Lehrkräfte und führen zu Verunsicherungen. Darüber hinaus erleben viele Lehrkräfte die Vorstellung bzw. das Wissen, dass einige Kinder und Jugendliche traumatisiert sind, als belastend.  

Damit Integration unter den gegebenen Bedingungen für alle Beteiligten gut gelingen kann, braucht es (Zeit-)Räume und  oft auch ein Gegenüber, um diese Fragen besprechen zu können, die Situation zu reflektieren und das eigene Wissen und die Handlungskompetenz zielgerichtet zu erweitern. Die Regionale Schulberatungsstelle unterstützt Schulen durch Beratung und passgenaue Fortbildungsangebote.

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